Der Walter Mossmann-Preis
wm preis allgemein
Der Walter Mossmann-Preis soll an Menschen vergeben werden, die sich über ihr kulturelles Engagement – wo und in welcher Form auch immer – mit Courage für eine Gesellschaft einsetzen, in der Solidarität und Gerechtigkeit die Basis des gesellschaftlichen Zusammenlebens bestimmen.
Wir verstehen den Walter Mossmann-Preis dabei ganz ausdrücklich als Freiburger Kulturpreis, der unter anderem würdigt, dass Walter Mossmann ab den frühen 1970er-Jahren zahlreiche und bedeutende Beiträge zu einer Kultur geleistet hat, die die Freiburger Stadtgesellschaft bis heute maßgeblich mitbestimmt. Einer politischen Kultur, in der Weltoffenheit und das Bekenntnis zu Demokratie und Menschenrechten genauso integrale Bestandteile sind, wie Vielfalt und ein verantwortlicher Umgang mit Ressourcen.
Vergeben wird der Walter Mossmann-Preis alle zwei Jahre und immer am 1. Mai. Die erste Vergabe war 2024.

Zu Ehren des Brückenbauers Walter Mossmann eine Leonardo-Brücke, Idee und Umsetzung Andreas Hagedorn und Christiane Möller, Materialien: Kirsche vom Kaiserstuhl, Rüster, (aussterbende) Ulmen-Art aus dem Taubergießen, Eiche und Buche aus dem Elsass und der Rheinebene. Trägerplatte: Brett vom 1975 besetzten AKW-Bauplatz in Kaiseraugst, Schweiz, das die WMG als Spende erhalten hatte.
Preisverleihung 2026
von noirscript
Kuratorium benannt
Das Kuratorium zur Vergabe des Walter Mossmann-Preise 2026 konnte erneut hochkarätig besetzt werden. Mit dabei: Bernadette la Hengst, Bettina Schulte, Theresia Walser, Julia Wissert und Atai Keller.
Rückblick auf die Preisverleihung 2024
Die Walter Mossmann Gesellschaft konnte – mit Unterstützung der Stadt Freiburg – am 1. Mai 2024 erstmals den Walter Mossmann-Preis vergeben. Die Wahl des siebenköpfigen Kuratoriums fiel auf SOPHIE SUMBURANE, Autorin und Aktivistin, Potsdam und SOOKEE, politische Musikerin, Berlin. Die Preisverleihung fand im Historischen Kaufhaus der Stadt Freiburg statt.
Sophie Sumbrane

Sophie Sumburane
geboren 1987 in Potsdam, studierte Germanistik und Afrikanistik an der Universität Leipzig sowie am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und promoviert an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt über forensische Linguistik. Sie ist Autorin mehrerer Kriminalromane, schreibt für verschiedene Medien und engagiert sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Im Oktober vergangenen Jahres reiste sie im Rahmen eines Schriftsteller*innen-Meetings in die Ukraine. Sie ist Teil des Netzwerks »Herland – feministischer Realismus in der Kriminalliteratur« und Mitglied im Board des PEN Berlin. Ihr aktueller Roman „Tote Winkel“ (Edition Nautilus) rückt Opfer sexualisierter Gewalt in den Fokus.
Sookee

Sookee
ist Musikerin, Antifaschistin und Mutter. Durch ihre langjährige Erfahrung in diskriminierungssensiblen und machtkritischen Diskursen weiß sie, dass das Monothematische dem Multiperspektivischen Platz machen muss, wenn gesellschaftliche Veränderung das Vorzeichen unserer Handlungen sein soll. So ist sie Gastgeberin verschiedener Gesprächs- und Konzertreihen und schreibt Kolumnen für das „Veto-Magazin“ und das „Kinderstark Magazin“. Seit über 20 Jahren ist sie in der Rap-Szene aktiv und beendete im März 2020 nach nunmehr 6 Alben, zahlreichen Kollaborationen und unzähligen Auftritten offiziell ihre Beteiligung an den Strukturen der Musikindustrie. 2021 erschien der Sammelband „Awesome HipHop Humans – Queerfeministischer Rap im deutschsprachigen Raum“, den sie zusammen mit Kian Köpf herausgibt. Sookee ist mehrfach für ihr Engagement ausgezeichnet worden: Sie ist Trägerin des Louise-Otto-Peters-, des Clara-Zetkin- und des Rolf Budde-Preises. Als „Sukini“ ist sie musikalisch 2019 in kinderkulturelle Sphären gewechselt und macht seither Lieder, die sich jüngere und ältere Menschen gemeinsam erschließen können. Ist zwar auch Musikindustrie, aber im Bereich der Kindermusik arbeiten die Mühlen tatsächlich etwas anders. Gemeinsam mit Sohra Behmanesh hat sie die Arbeit an ihrem aktuellen Kindermusikalbum “Da haben wir den Salat” in einem gleichnamigen Podcast reflektiert. Aktuell beschäftigt sie sich vorrangig mit dem Thema Adultismus, also dem gesellschaftlichen Machtverhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern/Jugendlichen. Sie verbindet damit ihre diskriminierungssensible Kulturarbeit mit dem Feld der Gleichwürdigkeit Menschen unterschiedlichen Alters.
Begründung zur Preisvergabe
Das Kuratorium der Walter Mossmann-Gesellschaft e.V. gab zur Vergabe des ersten Walter Mossmann-Preises 2024 an Sookee und Sophie Sumburane die folgende Begründung ab:
"Sookee ist Musikerin, Moderatorin und Aktivistin. Seit über 20 Jahren ist ihr künstlerisches Handeln immer auch in politische Kontexte eingebunden. Sie war eine der ersten Rapperinnen, die sich offen gegen Homophobie, Sexismus, Rassismus und Antisemitismus im deutschen HipHop einsetzte. Heute macht sie als Sukini auch Kindermusik und regt – nicht nur – die nächste Generation mit ihren Texten zum Nachdenken an. In verschiedenen Diskussionsformaten öffnet sie Räume und baut Brücken zwischen schwer vereinbaren Positionen, ohne sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen.
Sophie Sumburane ist Schriftstellerin und Autorin. Die gebürtige Brandenburgerin ist Vertreterin des 2022 gegründeten PEN Berlin und eine prägende Stimme der Kampagne „Verlage gegen rechts“. Sumburane tritt in ihren Romanen, politischen Essays und auf Veranstaltungen entschieden für Demokratie und Menschenrechte, für Solidarität mit Migrant:innen und Geflüchteten und gegen Rassismus und eine Normalisierung rechter Parteien wie der AFD ein.
Im Sinne von Walter Mossmann suchen Sookee und Sophie Sumburane den gesellschaftlichen Brückenschlag und zeigen dennoch immer eine klare Haltung."
Der Preis 2024 in den Medien
Über die erste Preisvergabe berichtete die Badische Zeitung am 25.4.24: „Durch die Liebe zur Sprache verbunden“
Der SWR»Kultur sprach mit dem Vorsitzenden Didi Danquart am 30.5.24: „Menschen, die gegen Unrecht widersprechen“